Sonderausstellung in der Goldkammer

Goldrichtig – Ist Goldrecycling die Zukunft?

Seit jeher übt Gold eine Faszination auf den Menschen aus. Es erfüllt wie kein anderes Element das Idealbild eines Edelmetalls: es ist schön, selten, chemisch stabil und zersetzt sich nicht. Die Ausstellung in der Goldkammer im Museum Schloss Burgdorf beleuchtet den Weg vom historischen Goldabbau über die Auswirkungen des modernen Abbaus bis hin zu zukunftsweisenden Alternativen.

 

Die Menschheit dürfte bis heute über 200 000 Tonnen Gold gefördert haben. Jedes Jahr kommen über 3000 Tonnen dazu. Im industriellen Goldabbau wird giftige Cyanidlauge eingesetzt. Im Kleinbergbau kommt immer noch das schädliche Quecksilber zum Einsatz. Beide Abbaumethoden belasten Mensch und Umwelt. Heute dürfen die Fragen, woher stammt das gelbe Edelmetall, wie wird es abgebaut, verarbeitet und gehandelt, nicht mehr unbeantwortet bleiben. Die Ausstellung zeigt, wie einzelne Goldraffinerien in der Schweiz zusammen mit Schweizer Hochschulen neue Weg suchen, um diesen Forderungen gerecht zu werden.

Die weltweite Goldnachfrage belief sich 2023 auf 4898 Tonnen. Gefördert wurden im gleichen Jahr aus Minen 3260 Tonnen Gold. Um den gesamten Bedarf decken zu können, muss zwingend Altgold recycelt werden. Im Jahr 2023 waren dies 1237 Tonnen. Dazu werden innovative Methoden entwickelt. So gewinnt beispielsweise die Kehrichtverwertungsanlage Zürcher Oberland in Hinwil mit einem weltweit neuen Verfahren jährlich rund 100 Kilogramm Gold aus dem Siedlungsabfall zurück. Die ETH Zürich entwickelt Methoden zur Goldgewinnung aus Computer-Leiterplatten mit Molke, einem Abfallprodukt der Käseherstellung.

Ohne giftige Mittel einzusetzen, gewinnt die Firma Swissgolder das Edelmetall aus der Kiesproduktion.

Die Bedeutung von Gold in Märchen und Sagen erfahren die kleinen und grossen Besucherinnen und Besucher an der Hörstation beim «goldenen Trämel» vom Napf.

 

Im Museum ist Gold nicht nur in der Goldkammer zu finden. Entdecken Sie mit dem kleinen Führer «Auf den Spuren des Goldes», welcher gratis an der Museumskasse erhältlich ist, auch die Spuren des Edelmetalls in den übrigen Ausstellungsräumen.